Astley, Ian:
Die Tradition des esoterischen Buddhismus in Ostasien unter besonderer
Berücksichtigung des Shingon-Buddhismus (Zhenyan-Buddhismus). Der
Schwerpunkt bei diesem Projekt liegt auf der Übertragung des Buddhismus
von China nach Japan. Universität Marburg.
BERLIN, Freie Universität, Ostasiatisches Seminar, Sinologie:
Geschichtliche Wechselbeziehungen in der Musikkultur Chinas und Europas.
Forschungsprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms Transformationen
der europäischen Expansion vom 16. bis 20. Jahrhundert. Das Projekt
wird von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Zhang Que noch bis 31.7.1996
durchgeführt.
BERLIN, Japanisch-Deutsches Zentrum:
Farbholzschnitte am Ende der Meiji-Zeit
BERLIN, Staatliche Museen zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz
- Museum für Völkerkunde:
Die Kupferstiche der Qianlong-Zeit. (In Zusammenarbeit von C. Müller,
L. Ledderose, H. Walravens, u.a.). Das Projekt umfaßt einen Neuabzug
von den erhaltenen Kupferplatten sowie die Redaktion eines wissenschaftlichen
Bestandskataloges der Platten im Museum für Völkerkunde.
BONN, Seminar für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens:
Ikonographie des tibetischen Buddhismus (insbesondere Werkgeschichte tibetischer
Bildwerke, Biographien tibetischer Maler). Leitung: Prof. Dr. Klaus Sagaster
und Geshe Loden S. Dagyab. Einzelveröffentlichungen dazu sind bereits
in den Asiatischen Forschungen im Verlag Otto Harrassowitz, Wiesbaden,
erschienen.
HAMBURG, Seminar für Sprache und Kultur Japans:
Die japanischen Handwerkerbilder im Nachlaß Philip Franz v. Siebolds
(Prof. Dr. Roland Schneider; Dr. Karl Vollmer, C. Mitomi)
HAMBURG, Museum für Kunst und Gewerbe:
Surimono-Bestände des Museums. Dr. Dreves, Dr. Lienert
Lackbestände des Museums. Dr. Wiedehage.
Jesse, Bernd:
"Herstellungstechnische Details japanischer illuminierter Buchhandschriften
des 17. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der scriptura
optima der Sammlung Voretzsch" (Arbeitstitel). Das Deutsch-Japanische
Zentrum Berlin fördert dieses Projekt durch die Gewährung eines
SAP Fellowship.
Linhart, Sepp:
Die Darstellung des ken-Spiels auf japanischen Holzschnitten.
Eine der Hauptquellen für die verschiedenen Formen dieses Spiels wie
hon-ken, tora-ken, kitsune-ken, mushi-ken etc.
stellen Holzschnitte dar, aber auch andere japanische Kunstgegenstände,
die dieses Spiel abbilden. Bisher konnten ca. 150 Holzschnitte mit Ken-Spiel-Darstellungen
gefunden werden. Ich wäre allen Personen, die sich mit japanischer
Kunst beschäftigen, sehr dankbar, wenn sie mich auf entsprechende
Abbildungen aufmerksam machen könnten.
Adresse: Institut für Japanologie, Universität Wien
Universitätsstraße 7
A-1010 Wien.
Tel.: 0043 1 - 40103/ 26 40, Fax: 0043 1 - 40 20 533
MANNHEIM, Reiss-Museum
Bestandskatalog der chinesischen Keramiken und Porzellane der Völkerkundlichen
Sammlungen, Bearbeitung durch Frau Clarissa von Spee, M.A., Heidelberg.
MÜNCHEN, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege:
Bericht über das China-Projekt: Konservierungstechnologien für
Kunst- und Kulturgüter der Provinz Shaanxi/ China.
04.01.94 - 22.01.95:
Erprobung der Gefriertrocknung im Museum der Terracottaarmee in Lintong
Nach erfolgversprechenden Voruntersuchungen in München wurde die Kyroanlage
nach Lintong versandt. Das deutsch-chinesische Arbeitsteam führte
zwei Wochen lang in Lintong erste Anwendungen an frisch ergrabene Objekten
aus. Teilnehmer waren: Herr He Fan, Herr Zhang Zhijun, Herr Zhou Tie, Herr
H. Emmerling, Frau U. Ring, Frau C. Thieme und Frau Lin Chunmei.
02.03.95 - 11.03.95:
Chinesische Delegation besucht München und in Mainz das Römisch-Germanische
Zentralmuseum
Aus Anlaß der dritten Sitzung des Lenkungsausschusses kam eine hochrangige
Delegation von acht Teilnehmern zu Besuch. Ein vielseitiges Programm verbunden
mit Besichtigungen wurde durchgeführt.
Am 8. März fand im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die
dritte Sitzung des Lenkungsausschusses zur chinesisch-deutschen Zusammenarbeit
in der Denkmalpflege statt. Generalkonservator Prof. Dr. Petzet erläuterte
den Stand des Projekts. Die chinesische Seite wünschte zwei weitere
Schwerpunkte in die Zusammenarbeit aufzunehmen:
- Konservierung der Holzbalken in Grube 2 in Lintong und
- Konservierung der Textilien im Famensi.
Regierungsdirektor Isensee verwies u. a. auf die aktuellen Probleme der
Forschungsförderung in Deutschland. Er stellte fest, daß das
Gesamtprojekt bis Ende 1997 verlängert wird, jedoch deutliche Einsparungen
gegenüber den bisherigen Ansätzen erzielt werden müßten.
27.05.95 - 11.07.95:
Sicherung der gefährdeten Grottendecke in Dafosi
Ende Mai kam die deutsche Arbeitsgruppe unter der Führung von Herrn
Emmerling nach Dafosi, um vor den Arbeiten an der Grottendecke die Reliefs
auf der Buddha-Aureole zu sichern und bei der Auswahl der Ankerpositionen
für die gefährdeten Steinplatten an der Grottendecke zu helfen.
Frau Lin führte Organisationsarbeiten und weitere Untersuchungen zu
kunsthistorischen Problemen durch. Herr Emmerling arbeitete bis zum 20.
Juni an der Befestigung der schlecht haftenden Reliefs. Herr Karbacher
führte dann die weiteren Notsicherungsarbeiten mit den chinesischen
Kollegen durch und verließ Dafosi am 30. Juni. Herr Zou Yazhou diskutierte
ausführlich das Notsicherungskonzept und legte gemeinsam mit den Experten
aus Xi'an die Bohrungspunkte fest. Herr Ma Tao und Frau He Ling übernahmen
Reinigungsarbeiten an den buddhistischen Figuren.
23.08.95 - 02.09.95:
Filmbericht über die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit im Bereich
der
Denkmalpflege
Frau Kriesch vom Bayerischen Rundfunk fuhr dank der Unterstützung
des BLfD und des Provinzministeriums Shaanxi mit den Kameraleuten Herrn
Lehner und Herrn Schmidt nach Xi'an, um einen Film über die Zusammenarbeit
bei der Konservierung der Terracottaarmee und der Dafo-Grotte zu drehen.
Der 30-minütige Film wurde am 19.09.95 in der ARD ausgestrahlt.
16.10.95 - 24.10.95:
Studienaufenthalt in der Provinz Sichuan
Nach der Reise mit Frau Worch, der Textilrestauratorin des Landesamtes,
fuhr Frau Lin in die Provinz Sichuan, um die Forschung zur Kunstgeschichte
der Grottentempel zu vertiefen. Die Grottentempelanlagen Guangyuan, Mianyang
und Dianjiangtai bei Jiaochang wurden besichtigt. Die These, daß
sich der Stil der frühen TangZeit in der Plastik schon am Beginn der
Ära des Kaisers Taizong entwickelt hat, konnte durch die Studien bestätigt
werden.
18.11.95-26.11.95:
Vorplanung eines Ausstellungsprojektes:
Herr Generalkonservator Prof. Dr. M. Petzet, Herr Dr. Vitali, Herr Prof
Dr. L. Ledderose und Frau Dr. Lin Chunmei unternahmen gemeinsam eine Reise
nach Xi'an, um eine Ausstellung über die großen Armeen für
das Haus der Kunst in München zu organisieren. Herrn Direktor Vitali
begeisterte die imposante, grandiose Majestät der Terracottaarmeen
sowohl in Miniaturen als auch in Menschengröße, so daß
er die künftige Ausstellung der Präsentation von Terracottafiguren
widmen möchte. Die anschließenden Verhandlungen mit dem Provinzministerium
für Kulturgüter gestalteten sich wegen der großen Anzahl
der erwünschen Exponate als sehr schwierig. Herr Vitali will versuchen,
seine Vorstellung der großen Ausstellung durch staatliche Unterstützung
zu realisieren.
22.-30.06.1996:
Studienaufenthalt einer Arbeitsgruppe aus Experten des BLfD, der
Universität München und selbständiger Gutachter in der VR
China (Teilnehmer: Herr Emmerling, Frau Soong-Müller, Herr Rogner,
Herr Herm und Herr Simon). In Lintong wurden zusammen mit den Experten
des Museum der Terrakottaarmee die Gruben im Hinblick auf spezielle Probleme
der Konservierung begutacht und untersucht (Erdwände, Erdoberflächen,
Holzkonstruktionen und -objekte, Raumklima). Der Aufenthalt diente auch
der Vorbereitung eines geplanten Aufenthalts chinesischer Wissenschaftler
in München im Oktober bis Dezember 1996. In Xi'an wurden das Archäologische
Institut, das Historische Museum der Provinz Shaanxi, die Grabungsstätte
Banpo und das Stelenwaldmuseum besucht. Auch hier bestand Gelegenheit zur
Fachdiskussion mit Experten aus den einzelnen Institutionen. Im Botanischen
Garten Xi'an konnten unter Anleitung von Prof. J. Z. Zhang Lackbäume
studiert werden, um die Kenntnis über die aus ostasiatischem Lack
bestehende Grundierung der Terrakottafiguren aus Lintong zu erweitern.
Publikationen:
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), Der große
Buddha von Dafosi. München: BLFD, 1996. (Arbeitshefte des Bayerischen
Landesamtes für Denkmalpflege, Band 82.)
C. Herrn, C. Thieme, E. Emmerling, Y. Q. Wu, T. Zhou, Z. Zhang, Research
on paint materials, paint techniques, and conservation experiments on the
polychrome terracotta army of the first Emperor Qin Shi Huang. In:
The Ceramics Cultural Heritage (Hrsg.: P. Vincenzini), Monographs
in Materials and Society vol. 2, Techna, Faenza 1995, S. 591-602.
C. Thieme, E. Emmerling, C. Herrn, Y. Q. Wu, T. Zhou, Z. Zhang, Analysis
of painting materials of the polychrom terracotta army of the first Emperor
Qin Shi Huang. In: The Ceramics Cultural Heritage, Monographs
in Materials and Society vol. 2, Techna, Faenza 1995, S. 675-684.
TÜBINGEN, Universität - Seminar für Japanologie:
Japanische Lebensstile: Erscheinungsformen und historische Entwicklung.
Ein ausführlicher Bericht über das Projekt ist im Jahresbericht
Nr.7 des Seminars für Japanologie der Universität Tübingen
erschienen (S. 9-11).
Adresse: Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Seminar für Japanologie
Wilhelmstr. 90
72074 Tübingen.
WIEN, Universität - Institut für Tibetologie und
Buddhismuskunde:
Frühe indo-tibetische buddhistische Klosterkunst im westlichen
Himalaya: Ziel des Projektes ist die Darstellung der Entwicklung der
indo-tibetischen buddhistischen Klosterkunst im westlichen Himalaya vom
10.-13. Jahrhundert. Da inTibet die frühe Monumentalkunst seit der
Kulturrevolution fast zur Gänze zerstört ist, bildet die Monumentalkunst
Himachal Pradeshs mit ihren Inschriften, Malereien und Skulpturen die einzige
Möglichkeit, die formative Periode dieser Kunst zu verstehen. Das
Studium der indo-tibetischen Kunst verbindet archäologische und historische
Methoden, um die künstlerische Entwicklung in den historischen Kontext
einordnen zu können. Die Benutzung von historischen Primärquellen
- tibetische orale und literarische Traditionen, sowie archäologisches
Material einschließlich des großen Korpus von vorhandenen Inschriften
- ist dabei von besonderer Bedeutung.
WÜRZBURG, Universität - Institut für Sinologie:
Die Seidenmanufakturen der Ming- und frühen Qing-Zeit (14. -
18. Jahrhundert)
Im August 1994 wurde am Institut für Sinologie ein Forschungsprojekt
unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Kuhn eingerichtet, das von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft mit drei Stellen finanziert wird. Die
Mitarbeiterinnen sind Frau Dr. Helga Stahl, Frau Elke Piontek-Ma, M.A.
und Frau Dagmar Schäfer, M.A.
Die historische Entwicklung der Organisation kaiserlicher und privater
Manufakturen, vor allem in Nanjing, Suzhou und Hangzhou, die offizielle
Kontrolle von Produktionsmengen und -qualität und die Verteilung
der Aufträge zwischen staatlichen und privaten Manufakturen in
den großen Produktionszentren sind Schwerpunkte der Untersuchungen
in diesem Forschungsprojekt.
Technische Innovationen an den von mehreren Webern bedienten Zugwebstühlen
ermöglichten das Weben einer Vielzahl komplizierter Muster in höchst
unterschiedlichen Bindungen. Das Bewußtsein für Exklusivität,
Eleganz und Raffinesse in der Mode förderte aufwendige Herstellungsprozesse,
die auch zur Festlegung von Produktionsquoten und Mustern in den lokalen
Zentren führten. Die Festlegung und Einhaltung der Quoten und eine
strenge Qualitätskontrolle wurden durch Beamte der kaiserlichen
Verwaltung überwacht, die ihrer
seits einem kaiserlichen Beauftragten für die Seidenproduktion
unterstanden. Er war dem Kaiser direkt verantwortlich. Mit umfangreichen
Handlungsbefugnissen ausgestattet, verfügte er über Einfluß
und Macht in einem Maß, wie es nur wenige Beamte der kaiserlichen
Verwaltung besaßen.
Erste Ergebnisse des Projekts lassen bereits Aussagen über die
Arbeit und Entwicklung der Manufakturen zu:
Gegen Ende der Ming-Dynastie zeigten die kaiserlichen Manufakturen deutliche
Verfallserscheinungen. Die offiziellen Produktionsquoten konnten nicht
mehr eingehalten werden, die Nachfrage des Hofes an hochwertiger Seide
überstieg das Angebot, so daß in großem Umfang privaten
Manufakturen Aufträge erteilt wurden. Ihre Produktion wurde ebenso
von dazu autorisierten Beamten überwacht wie die der kaiserlichen
Manufakturen.
In den ersten Jahrzehnten der Qing-Dynastie wurde die Verwaltung der
Seidenproduktion reformiert. Die Verteilung der Webaufträge zwischen
fest und befristet angestellten Webereiarbeitern wurde in dieser Zeit
neu geregelt. Dabei ist auch die Größe der Manufakturen von
Bedeutung. Sie läßt sich an der Anzahl der Webstühle
und den in einzelnen Manufakturen beschäftigten Handwerkern klarer
ablesen als an der Produktionsmenge, da aufwendig gearbeitete Stoffe
nicht in gleichem Umfang produziert werden konnten wie zum Beispiel
einfarbige Stoffe in einfachen Bindungsarten ohne Muster.
Prof. Dr. Dieter Kuhn verbrachte im Rahmen des Projektes einige Zeit
im April 1995 im Historischen Archiv Nr.1 in Beijing und im Historischen
Museum, des weiteren im Textilmuseum in Hangzhou. Durch ein Stipendium
der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde den Mitarbeiterinnen ermöglicht,
im Oktober und November 1995 das Historische Archiv Nr.1 in Beijing
und die städtischen Archive von Nanjing, Suzhou und Hangzhou zu
besuchen, um dort Archivmaterial einzusehen. Viele Detailfragen konnten
durch Gespräche in den Instituten für Geschichte der Universität
Nanjing und Hangzhou an Ort und Stelle geklärt werden.
Die Projektarbeit soll im Herbst 1996, bzw. 1997 abgeschlossen werden.
Die Ergebnisse werden als Monographien in der Reihe Würzburger
Sinologische Schriften veröffentlicht.
(Wir danken Herrn Prof. Dieter Kuhn für diesen ausführlichen
Bericht.)