intro
Glas (va. Perlen) häufig im 1. Jtsd. v. in S/O Asien
Ausbreitung parallel zur Übernahme von Eisen, mgl technische Verbindung zw. Eisen- und Glasherstellung, auch wenn im Mittelmeerraum und W Europa Glas lange vor Eisen auftaucht
frühestes Glas
3. Jtsd. v.: ca gleichzeitig in Syrien, Mesopotamien und Ägypten (zB Ägypten: Perlen in Grab der VI. Dyn., 2350-2180 v)
Entstehung wahrsch. durch Entwicklung in Faience Herstellung
zunehm. Verbreitung ab M 2. Jtsd.v mit Levante und Ägypten als Zentren für core-molded polychrome vessels; auch viele Perlen und Arm-/ Fußringe
geblasenes Glas viel später: 1. Jtsd. v, römisches Syrien und Palästina
char. Mittelmeer Glas: Soda, Kalk und Silikat (Kieselerde), dazu Spurenelemente für Farbgebung; selten auch schon Funde von frühem Bleiglas
Ausbreitung nach W Europa: E 2. Jtsd. v (Brze-Zeit)
2 Typen:
1) Soda-Kalk-Silikat Glas (HMG); mit 2,5 - 5,5 % Magnesium
entweder Import aus Mittelmeerraum oder lokale Herstellung aus importierten Rohstoffen
2) mixed alkali Glas (LMHK); mit viel Kalium (potassium, 8 - 11 %) und wenig Magnesium (0,5 - 1,0 %), wenig Kalzium (ca. 2 %)
wohl lokale Entwicklung in N Italien oder Schweiz, mit Verwendung hoch kaliumhaltiger Pflanzenasche als Flußmittel anstelle von Natron (Soda), beide viel in O Mittelmeergebiet vorhanden
frühestes Glas in S Asien
Industal Zivilisation (Bronzezeit Harappa), E 3. - M 2. Jtsd. v
dort Kontroverse zur Glasherstellung
Faience sicher lokale Herstellg., zu Amuletten, Arm-/ Fußringen, Einlegearbeiten
Hochgebranntes Steinzeug, zu Arm-/ Fußringen, in geschlossenen Muffeln gemacht
auch glasierte Keramik
ob ‘true glass’ gefertigt werden konnte ist noch genauer zu untersuchen (Funde verwitterten vitreous materials)
selbst wenn Glas gemacht werden konnte ging die Fähigkeit mit dem Zusammenbruch der Bonzezeit Zivilisation verloren
nächste Funde erst um 1000 v, Bhagawanapura in Haryana, iron age painted grey ware culture, N Indien
vier regionale Traditionen d. Glasherstellung (nach Francis 1982 a&b):
1) Punjab und oberes Ganga-Tal, möglicherweise ältestes Gebiet
char.: kleine rote und opak orange gedrehten (wound) Perlen; auch andere monochrome Formen
2) mittleres Ganga-Tal
char.: schwarze und bernsteinfarbene gedrehte Perlen, zT. mit weißen Punkten
3) Tamilnadu Küste, bekannetste Orte Arikamedu und Karakaidu (s madras)
besonders wichtig für Überseehandel
char.: Perlen in lada Technik zu langen hohlen Röhrchen gezogen, dann stückweise abgeschnitten und aufgefädelt (Francis: „Indo-Pacific monochrome drawn glasss beads“)
Herstellung in S Indien seit 4. Jh. v; Fund von W Afrika bis Japan/ Korea
va. kleine opake rote Perlen (Indonesien: „mutisalah“, Africa: „trade wind beads“)
Francis These:
Perlen dieser Trad. viel zwischen 1. Jh. v und 10. Jh. n hergestellt (Sri Lanka: Maintai, Anuradhapura; S Thailand: Khlong Thom, Sathingpra; Malaya: Kuala Selingsing; Sumatra: Muara Jambi; Vietnam: Oc-eo)
- lada
Technik schwierig und spezialisiert, deshalb immer in Hand von Tamilischen Handwerkern der Manikgramen Gilde, Nachfolger nach Marktbedürfnissen duch S/SO Asien gereist
- Oc-eo Perlen (Vietman) zw. 2.-6.Jh. für Elitemarkt in O Asien, große Mengen an Höfe in China, Korea, Japan; die vielen monochromen Perlen in korean. Königsgräbern stammen aus Oc-eo in Vietnam
- ‘in later medieval times’ gingen die Perlenmacher zurück nach Nagapattinam in Tamilnadu und siedelten in Papanaidupt im Chittor District, Andhra Pradesh, wo sie bis heute tätig sind
Problem: eine einzige Handwerkerlinie scheint zu einfach, braucht noch Unterstützung durch chem / technologische Untersuchungen, die mgl. auch nicht durch histor. / archäolog Forschungen bewiesen/widerlegt werden könnten
4) Maharashtra;
Hauptfundorte Ter, Kolhapur, Kondaour
char.: monochrome gezogene blaue, Goldfolien (gold-foils), polychrome „Melonen“ Perlen
dieses Gebiet viel Handel mit Westen, aber kaum Einfluß auf Glas Geschichte in O Asien
Zusammensetzung frühes indisches Glas
weit über 100 Glasproben untersucht, aber wenige zeitlich nahe mit rel sicherem Kontext, deshalb nur grober Eindruck von Glas auf ind. Subkontinent
nach Brill fünf lokale Zus.setzgn mit zwei wesentlichen Unterschieden zu W As./ Europ. Glas:
hoher Aluminiumgehalt (Al2O3 über 3,5 - 4 %)
niedriger Kalkgehalt (CaO unter 4,5 - 5 %)
außerdem sind einige mixed-alkali statt soda-lime Glas (zu der Zeit im W selten)
auch einige wenige frühe pottash-lime Gläser (wohl auch lokale Herstellg.)
These: Glasfunde aus Indien mit hohem Alu-Gehalt sehr wahrsch. lokale Prod., mit niedrigem Kalk-Gehalt mögl. aber nicht sicher lokal
Untersuchungen Glover/ Henderson:
multi-element analysis, Stücke aus Arikamedu (Slg. Institute of Archaeology, University College London), bisher 18 Proben, hier zus. mit Analysen von Lal (1987) und Sen & Chaudhuri (1985), insg. 26 Proben; Ergebnis „rather complex picture“
6 Proben mit main alkali K2O (potassium dioxide, 10-17 %), wenig sodium (Na2O, unter 2 %), wenig Magnesium (2-4%), ähnlichen Kalziumwerten (2-4%)
11 Proben mit main alkali Na2O (sodium, 14-17%), sehr wenig potassium (0,5-3%); alu, magnes., calcium zwischen 2-8%
nur eine der 11 soda-lime-silica Proben mit char. „römischer“ Zus.setzg., Rest mehr Alu, weniger Calcium als Brills „typical Indian“ Glas
unterschiedliche Farben und Transluzität: translucent blau und purpur; opak rot und orange; Opak grün und gelb mit bemerkenswert hohem Bleianteil
Farbe in translucent glass von aufgelösten mineralischen Farbstoffen (Kobaltoxid), im purpur Glas von Mangan- und Eisenoxid
Opazität ua durch metallisches Kupfer oder Kupferoxid, selten von Blei antimonate oder Blei stannate Kristallen
Vergleich mit Lal-Proben: dort meist potash-glass (K2O um 15%) mit Natrium (Na2O) um 2%
dennoch Alu und Calcium gehalt gleich (zu Ldn.Proben) Zus.fassg.:
Glasherstellung in Indien um +/-0 an einem Ort verschiedene Zus.setzgn. für klare, transluzente farbige oder opake Glasperlen
frühes Glas in SO Asien
für frühen Indien-SO Asien Handel beste Beispiele: Halbedelsteine, Glasperlen, Bronzebehälter mit hohem Zinn-Anteil, Keramikgefäße mit roulettiertem Dekor, Siegel, intaglio knob-base Bronzeschalen, Elfenbeinkämme; Glasperlen erst ab Eisenzeit (600-400v) faßbar
früheste Funde:
Vietnam 4.-3.Jh.v
Thailand wenig vor 400v
Malaysia Fundort Kampong Sungei Lang (C14 Dat. 5. Jh.v-2. Jh.n)
Indonesien nur zwei datierte Fundorte mit frühen Glasperlen: Gilimanuk (früheste Daten 195v-65n, aber wohl erste Jh.e AD); Pasir Angin (Java) zu fehlerhaft
Philippinen früheste Stücke in Uyaw Höhle angeblich frühe Metallzeit (500-200 v), aber nicht zuverlässig; sicherer Funde in Manunggul Höhle, Kammer B, C14 (kalibr.) 390-315 v
allgemein: Glas in SO Asien kaum vor 400 v, sicher nicht vor 500 v; taucht meistens mit der ersten Benutzung von Eisen auf
char. Typen: opak braunrote und opak ornagerote mutisalah Perlen (Indo-Pacific)
Thailand viele Fundorte (Ban Chiang, Ban Na Di, Non Muan, Ban Tha Kae, Ban Don Ta Phet, Prasat Muang Singh, Kok Ra Ka)
Malaysia (Insel): Kampong Sungei Lang; Indonesien: Sembiran (Bali)
Vietnam: Oc-eo, sehr viele Perlen gefunden (ca. 8000, meist illegale Grabungen), dat 2.-7.Jh; Ort mgl. Herstellungszentrum, aber auch importierte Perlen
Glas aus Ban Don Ta Phet
Ban Don Ta Phet, Kanchanaburi Prov., W Central Thailand
hat in SO Asien beste Datierungen, Provenienz, versch Perlen Typen (3000 Stücke), auch einige Arm/Fußringe und Ohrschmuck gefunden; sekundäres eisenzeitliches Gräberfeld, dat. 4.Jh.v (390-360 calibr. v)
alle Perlen monochrom: transluzent farbig, farblos, opak farbig (va rot, wenig gelb od. dunkler); opak rote Stücke sind mutisalah Typ (ca. 40% der Slg am Ort, ähnlicher Prozentsatz wie in Malaysia Slgn. Kuala Selinsing und Pengakalan Bujang)
einige der transluzenten Glasperlen sind kubisch, doppelpyramidisch, quadratisch od. hexagonal prismisch; imitieren Formen natürlicher Kristalle, va. Beryll aus S Indien
dieser Typ ist sehr selten, nur wenige Bsp. in Ban Chiang, Oc-eo, Arikamedu; kaum in Slgn., aber Bsp. in Grab Kg. Muryong, Korea 6.Jh. (mit vielen roten mutisalah zusammen)
andere Herstellungsorte wie Khuan Lukpad (Khlong Thom) in Krabi Prov. im S; Ban Don Kha bei Suphanburi sind entweder ausgeraubt und gestört oder bilden keinen Beweis für Datierung der Glasherstellung IN Thailand vor Dvaravati Periode (ca 600-1000)
Bruchglas mgl. schon vorher aus W importiert und lokal verarbeitet (geformt)
Sonderstücke in nichtindischen oder typisch Thailändischen Formen (kommaförmiger Ohranhänger, bestimmte Armbänder) suggerieren gewisse lokale Fertigung, vgl. Fund Ban Chiang; lange Röhrchen nur bekannt von Hapsongi in Korea (dat. 2. Jh.v), ältestes Glas von Korea
Peninsular Malaysia früheste Herstellung in Kuala Seinsing (dat. 200 v - 10. Jh. n)
neben importierten Perlen waren Klumpen von blauem transluzentem Glasabfall häufig; auch indische Siegel, Reste der Herstellung von Karneol Pereln, Steinornamente, Hausfundamente, Gräber, Kanus wurden ausgegraben
Fundort ähnelt Khuan Lukpad in Thailand, einzelne Funde nicht exekt datierbar
Vietnam Glas selten, wenige Funde N (Dongson) und S Kulturen (E Brze - Eisenzeit); aber viele in Urnenbestattungen der Sa-Huynh Kultur an Centralküste
viele Perlen aus Glas, Karneol ua. Halbedelsteinen; Glas meist aus Indien, aber 10 grüne zweiköpfige Tierpendants aus Glas wurden sicher lokal gefertigt
diese Form auch in Jade hergestellt, Glas als Imitation der Jade (Beispiele in China der Streit. Reiche und Han)
auch in Sa-Huynh Kultur (Funde Giong Sa Vo und Giong Phet bei Ho Chi Minh City) Funde kleiner röhrenförmiger Perlen, leicht schwarz gefärbtem transluzenten Glas, wohl in lada Technik hergestellt, wohl auch lokal (?)
Chem. Zusammensetzung spätfrühgeschichtlichen SO Asien Glases
nach früher veröff. Arbeit (Basa et al. 1991; mit 24 Proben, davon 18 von Ban Don Ta Phet, 1 von Ban Chiang, 5 von Sembiran) gibt es nach chem. Zus.setzg. zwei Typen Perlen:
mixed alkali Glas (dominierend: Sodium Na2O)
pottassium Glas (dominierend: potassium dioxide K2O)
inzwischen 16 neue Proben aus Ban Don Ta Phet von Brill analysiert, Autoren 1993 weitere 4 Perlen und 5 Armbandfragmente dieses Fundortes untersucht
jetzt insg. 38 Perlen von Ban Don Ta Phet untersucht, davon 33 Pottasche Glas mit CaO 1,2-6,9%, Alu 0,2-1,9%, alle farben und Opazitäts-stufen; 5 mixed alkali Glas mit Na2O 11-14%, K2O ca 4%, ähnlich Kalzium, aber mehr Alu (5,6-6,7%), alle opake rote mutisilah Typ Perlen
Armbandfragmente scheinen zu stark verwittert für gute Ergebnisse
Frühes vietnamesisches Glas
einziger Forscher ist Nguyen Truong Ki, analysierte 15 Stücke aus ganzem Land
5 Perlen verschied. Farben aus Dai Lanh (Sa-Huynh Fundort bei Danang, mittlere Küste) sind soda-lime glas mit niedriegm Pleigehalt, 3 mit hohem Alu (über 5%) mgl. aus Indien
einige Pereln und 1 Ohrring aus Lang Vac (E Dongson, N Vietnam) sind Pottasche Glas mit wenig Sodium, Alu und Blei; mgl. lokal gemacht
wie in Thailand scheint es in den letzten vorchristl. Jh.s sowohl importierte als auch lokal produzierte Stücke zu geben
Zus.setzg SO Asien Glas und Herkunft
wenige mixed alkali Glas Stücke in SO Asien (Soda als Haupt Alkali, rel viel Alu und wenig Kalziumoxid, unterschiedl. P2O5, rel. viel Titanoxid
mixed alkali Glas selten im W, aber einzelne Funde in Bronzezeit Plätzen 11.-7.Jh.v in N Italien und Schweiz
nach Brill (1987) char. Indisches Glas: viel Alu (>3,5%), wenig Kalk (<5%)
diese Zus.setzg. sonst sehr selten, aber Beispiel aus Rathgall, Ireland, 9.-7.Jh.v, u.a.
mixed alkali Glas mit Soda als main alkali auch in S Indien (Arikamedu, Brahmagiri), N Indien (Sar Deri, Kausambi), Pakistan (Taxila)
mixed alkali Glas mit wenige Kalzium und mehr Alu auch aus Arikamedu, Brahmagiri und Kausambi (Indien)
opak rote Perle aus Kausambi mit viel Kupferoxid (10,9%), wie Perle aus Sembiran
frühe mixed alkali Perlen (viel Alu und Kupfer) auch alle aus Indien, Stücke aus Ban Don Ta Phet und sembiran sehr ähnlich zu Stücken aus Arikamedu, Kausambi, Sar Dheri
Pottasche Glas auch sehr selten in W Asien und Europa zu dieser frühen Zeit, obwohl neue Analysen römischen farblosen Glas manchmal 12-14% Pottacshe, Soda 0,8-2%; Zus.setzg. sehr ungewöhnlich (wie Bsp. von mixed alkali Glas im 1. Jh.v), aber allg. römische glastechnik Konservativ, dominierend soda-lime Glas
Zus.fassg. einige Perlentypen in SO Asien char. Indisch, einige auch lokal hergestellt, mehr als ein Zentrum exportierte Perlen aus Indien
neue Vermutung: einige der Pottasche Gläser mit wenig Alu stammen aus SO Asien oder S China des E 1. Jtsd. v
Frühes Glas in China
Glas in China nicht angesehen, wenige Stücke, meist billiger Ersatz für Jade (Rawson 1980, 137); Ausnahme: Glasperlen, polychrome Glas „Augenperlen“ hoch angesehen und in O Zhou importiert und lokal kopiert
frühestes Auftauchen schwer zu datieren (Brill & Martin 1991)
frühe Texte helfen wenig wegen der unterschiedlichen Terminologie, bis heute drei Begriffe für Glas: boli 玻璃, liuli 琉璃, liaoqi 料器; Unterscheidung mgl. nach Transparenz (An 1987)
Berichte von Faience-artigen Perlen in W Zhou Gräbern in Shaanxi bei Wang Shixiong (1991), Brill hielt sie für iranisch/ ägyptisch, Wang hält dagegen: hoher Bleigehalt, andere strukturelle Eigenschaften, Ähnlichkeiten zu lokalen Bronze Ornamenten, deshalb lokale Herstellung
über 1000 Perlen aus 400 niedrigstatus Gräbern im Kgreich Yu, wohl Nebenprodukt bei Bronzeherstellung, nicht geschätzt, sicher nicht W Import; dagegen Gao (1985) und Zhang (1991): Perlen nicht echtes glas sondern Faience mit kristalliner Struktur in geschmolzener Matrix, wohl aus W importiert (!) UNKLAR
ob früh existierende Faience zu Glasherstellung führte ist noch nicht klar, da frühestes Glas erst in M Ost Zhou auftaucht
nach An Jiayao (ND [1991]) drei früheste Glasstücke, alle dat. M 5. Jh (Übergang Cunqiu nach Zhanguo):
1) Wangshan Grab Nr.1, Hubei
Schwert mit blauen Glaseinlagen aus Besitz Kg. Goujian vom Yue-Reich
2) Henan
Schwert mit klaren Glaseinlagen aus Besitz Kg. Fuchai vom Wu-Reich
3) Hougudun Grab Nr.1, Gushi, Henan
Glas Augenperlen; nach Inschrift auf Bronze im Grab alles Besitz der Frau von Kg. Fuchai vom Wu-Reich
in Zhanguo (475-256) sicher Herstellung von Glas Perlen und chinesischen Formen (bi, Schwertknäufe, Schwertscheiden) aus grünem Glas, Imitation Jade, char. hoher Anteil von Blei und Barium
Gao (1985, 1991) erwähnt 120 Glas bi, 14 Glas Schwertzierrate, 6 Ringe, 711 Glasperlen alleine aus den Chugräbern in Hunan, seiner Meinung nach war Chu (mittlerer / unterer Yangzi) Zentrum der frühen Glasproduktion in Chu
Ausnahmefund Glasbecher mit aufgeschmolzenem Augenperlen Dekor (H 11,7 cm, angeblich 4.-3. Jh. v)
häufigere gemodelte (?) Glasgefäße erst seit W Han, aber nicht allgemein üblich, viele dieser Stücke W Importe
Zusammenstzung frühes chinesisches Glas
frühe Forschungen von Beck & Seligman (1932, 1938), neue Forschungen zus.gefaßt in Brill & Martin (1991), auch Brill (1993), An Jiayao (1987, 1991, ND)
frühes chin. Glas oft char.: hoher Blei- und Barium-Gehalt, allerdings nicht immer
Abweichung: Funde Glaseinlagen Henan und Hubei (Wu, Yue), dat. 5. Jh.: soda-lime Glas in W Zus.setzg, Rohglas importiert (mgl. über Seeweg), lokal weiterverarbeitet
nach An: echte Glasproduktion seit 3. Jh.v, mit compound eye-beads, Imitationen der Importstücke
aber zB. Wang (1991), Fan & Zhou (1991) gehen von lokaler Prod. von Perlen, bi, Gürtelschnallen, Schwertzierraten in der frühen Zhanguo aus
Problem: viele analysierte Stücke ohne Provenienz; starke Trennung Naturwiss. und Archäologie (Ausnahme An Jiayao)
N/M China (Huanghe, Yangzi) dominant Blei-Barium Glas, viele Formen, Export nach Korea/ Japan; Perlen nicht gefragt
S China meist potassium-Glas, Glasperlen populär, in vielen lowranking Gräbern, gemodelte Glasgefäße in O Han (Guangxi, Guangdong)
potassium Glas (K2O) nach An importiert aus Indien od. SO Asien, Text Hanshu: (Han Wudi) „sent people to the Southern Sea to buy glass“
auch römisches Glas importiert (mosaic purple ans white, ribbed bowl in O-Han Grab in Qianjian, Jiangsu, dat. 76n), Seeweg, char. röm. soda.lime glass
Pottasche Glas in Han-Gräbern auch bei Shi Meiguang (1986, et al 1987); Brill (1993): chines. Forscher unklar (import - lokal ?), aber er: sicher nicht W Import
Gan Fuxi (1986) und Zhang Fukang (1987, 1991) erwähnen Glasfunde in Guangxi, aus Gräbern 1.-3.Jh n, opak kupferrote, pottash Glass Perlen, sind wohl Indische od. SO Asiatische mutisalah Perlen; Zus.setzg. meist wenig sodium und calzium, mehr potassium und alu) auch char. W Produktion, nur 1 von 7 analysierten Glasornamente in typisch chinesischer Blei-Barium Zus.setzg.
Beziehungen zwischen Glas aus Indien, SO Asien und China
obwohl Faience schon in Pakistan prod. 2500-1700 v und in Zentralchina um 1000 v, echtes Glas nur hergestellt in Indien ab ca. 1000-800 v, Funde in Gräbern in SO Asien und versch Gebieten China ab ca. 500 v; unwahrscheinlich daß Glas bei der schnellen Ausbreitung nach Osten unabhängig an verschiedenen Orten erfunden wurde
verschiedene Formen und Zus.setzgn., uneinheitliches Bild, genauere datierungen nötig
- frühestes soda-lime Glas in China wahrsch. Import aus W und lokal weiterverarbeitet, dann schneller Aufbau lokaler Prod. aus lokalen Rohstoffen mit hohem Blei- und Barium-Gehalt
- Glasperlen aus S Indien viel exportiert in M 1. Jtsd.v., Stücke bald nach S China und Korea
- potash Glas auch M 1.Jtsd.v. hergestellt, Prod.Ort irgenwo zwischen S China und Festland SO Asien, Perlen auch bis Korea gehandelt (Bestätigung Hypothese Bronson 1990: frühestes Glas in SO Asien mit potash statt soda als main alkali)
Politik und Glashandel
- political plurality 400 v- 500 n in Indien größere Staate, auchmächtige Reiche in S Indien
- codification of arts and crafts under guilds (als Banken und für Investitionen), viele Münzsysteme, Handel basierte auf Profit, entwickelte Bürokratie, zunehmender Handel auf Land und See
- Handel wahrsch. meist Warentausch zwischen kleineren chiefdoms
- SO Asien keine Texte, wenig archäolog Material zu Handel
- China Zusammenbruch Zhou in kleinere Feudalstaaten begünstigt neue Technologien (zB. Eisen und Glas) für Krieg, Landwirtsch. und Repräsentation;
trotz Auseinandersetzungen zw. Staaten dennoch Mobilität der Handwerker, dadurch schnelle Verbreitung technologien, Materialien, Ideeen, Moden
durch Einigung unter Qin im 3.Jh.v starker aufschwung Z Asiat. Handelsrouten, so Import römischs geblasenen glas, geschätzt und kopiert
dennoch Glas in China unbedeutend im Vergleich zu Bronze, Keramik und selbst Lack
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