Bonner General-Anzeiger online, 23. November 2003 |
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Bonner folgen dem Ruf der Himmelssöhne Bonn. Die Himmelssöhne hatten gerufen, mehrere Tausend Besucher waren gekommen: Der Andrang bei der "Langen Taiwan-Nacht" in der Bundeskunsthalle am Samstagabend überraschte nicht nur die Veranstalter. Als Startschuss für die Ausstellung "Schätze der Himmelssöhne", die noch bis zum 15. Februar in der Bundeskunsthalle zu sehen ist, hatten sich die Veranstalter etwas Besonderes überlegt. Fernöstliche Kultur, Workshops, Artistik und Folklore und dazu die Möglichkeit, alle Ausstellungen bis Mitternacht zu besuchen. Das Konzept ging auf: Im Foyer schoben sich die Gruppen gegenseitig durch das abwechslungsreiche Angebot. [Image] Eintauchen in eine fremde Welt mit ihren Zeichen und ihren Schätzen konnten die Besucher in der Bundeskunsthalle. Foto: Volker Lannert Empfangen wurden die Besucher von der atemberaubenden Darbietung des traditionellen Löwentanzes, einer artistischen Show von Akrobaten des National Taiwan Junior College for Performing Arts. Seit über 1000 Jahren sind die waghalsigen Manöver der Artisten im Fernen Osten ein wichtiger Teil vieler Feste. Im Foyer wartete Chen-Hsing Ying, begleitet von Primoz Pavorel am Akkordeon, mit taiwanischen Volksliedern auf. Lieder, die durch den Ausstellungsrundgang schallten und die Exponate auch atmosphärisch ins richtige Licht rücken. "Mit der richtigen Akkustik wirken die Ausstellungsstücke viel besser", meint auch Marion Ehlert. Wie viele Besucher ist auch sie vor allem vom Löwentanz fasziniert: "Wie im chinesischen Staatszirkus, wirklich fantastisch." Ute Geib aus Meckenheim-Merl nutzt die lange Nacht auch für einen ausgiebigen Besuch der Ausstellungen. Denn nicht nur die "Schätze der Himmelssöhne" mit 400 Objekten aus dem Nationalen Palastmuseum in Taipeh sind zu sehen, sondern auch die Azteken-Ausstellung und die "Kleinen Prinzen". Doch der Schwerpunkt liegt für die meisten Besucher auf dem Einblick in die Kultur des Fernen Ostens. Der Tanz der Teepflückerinnen in traditioneller Tracht zieht die Zuschauer in Bann, die fantasievollen Kleider der Ureinwohner faszinieren das Publikum. Als die Artisten des National College vor ihrem zweiten Löwentanz hinter der Bühne ein paar halsbrecherische Aktionen fast spielerisch proben, bildet sich auch dort ein Pulk von Zuschauern. Dazu gibt es jede Menge typisch fernöstliche Kultur zu bestaunen: Kalligraphie, Teezeremonien und ein Bastelworkshop für die traditionellen chinesischen Laternen, dazu eine Rundreise durch Taiwan mit einem landeskundlichen Quiz. Ob das Betrachten der Löwentänze wirklich Glück, Frieden und Wohlstand bringt, wie es in China heißt, wird sich wohl erst noch zeigen. Dass die Lange Nacht der Himmelssöhne der Bundeskunsthalle ein ziemlich volles Haus und sicher großes Interesse für die Ausstellung gebracht hat, scheint hingegen sicher. vgl.: http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=66467 |
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