SPIEGEL ONLINE - 03. Mai 2005, 09:57
Filmfestival "Sehsüchte"
Scherenschnitt trifft Schuhplattler
Von Steffen Hudemann
Bei den "Sehsüchten", dem größten Studentenfilmfestival Europas, zeigten
junge Talente 120 Streifen. Diesmal im Mittelpunkt: Filme aus China mit
Mut zu Experimenten. So bewegt der verspielte Dreiminüter "Tree"
Papierfiguren per Computer, und das zu Schuhplattler-Musik - zu sehen
bei SPIEGEL ONLINE.
[image] Angereist aus China: Studenten Maotao (l.), Yu Shui. Steffen
Hudemann
Maotao sitzt auf einem tiefen, blauen Sessel vor der Leinwand eines
Potsdamer Kinos. Zwei weitere Filmstudenten und drei Professoren haben
auf dem Podium neben ihm Platz genommen. Zwei Tage haben die Chinesen
auf dem studentischen Festival "Sehsüchte" http://www.sehsuechte.de/
ihre Filme vorgestellt, als letzter Punkt steht eine Diskussion mit dem
Publikum auf dem Programm. Das Mikrofon kreist. Maotao schaut etwas
unsicher. Gerade hat Ye Lisha, die Studentin neben ihm, in fehlerfreiem
Englisch über ihre Arbeit gesprochen. "Ich werde lieber auf Chinesisch
antworten, damit meine Gedanken richtig verstanden werden", sagt Maotao
auf Englisch.
Seine Generation ist der westlichen Welt so nah wie keine vor ihr.
Maotao versteht Englisch, er spricht es auch. Aber er ist zum ersten Mal
bei einem internationalen Festival, er ist überhaupt zum ersten Mal im
Ausland, und das Thema ist ihm wichtig. Denn die Diskussion dreht sich
um die Zukunft des chinesischen Kinos. Um Menschen wie Maotao.
Der 22-Jährige ist aufgewachsen in der Provinz Shanxi und studiert Film
an der Communication University of China (CUC) in Peking, der mit 24.000
Studenten größten Medienhochschule der Welt. Die Organisatoren der
"Sehsüchte", die ihn eingeladen haben, sind selbst Studenten der
Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in Potsdam-Babelsberg. In diesem
Jahr läuft das Festival zum 34. Mal. Früher hieß es
"FDJ-Studentenfilmtage". Der Name hat sich längst geändert, das Ziel ist
gleich geblieben: Die Sehsüchte sollen einen Einblick in die
Möglichkeiten und die Ideen studentischer Filmemacher aus aller Welt
geben - oder, wie Schauspieler und Jurymitglied Ulrich Matthes es
ausdrückt, einen "tollen Überblick über das Gefühl der Zeit".
[video] Verspielt und bunt: Animationsfilm "Tree" von Maotao aus Peking
http://www.spiegel.de/video/0,4916,8091,00.html
Erstmals hat das Festival in diesem Jahr einen regionalen Schwerpunkt.
17 der insgesamt 120 Filme stammen aus China. "The Tree" heißt der
dreiminütige Animationsstreifen, den Regisseur Maotao aus Peking
mitgebracht hat. Die Hauptrollen spielen ein Bauer, seine Pflanzen und
seine Tiere. Die Figuren entstammen dem chinesischen Scherenschnitt,
einer 1500 Jahre alten, besonders in ländlichen Regionen populären
Kunst. Zum Neujahrsfest basteln die Menschen in Shanxi diese
Papierfiguren und hängen sie in ihre Fenster. Auf der Kinoleinwand
haucht Maotao den Figuren Leben ein.
Der Film ist im Rahmen eines Projekts zwischen der HFF Potsdam und der
Pekinger Medienhochschule entstanden. Das erklärt auch die ungewöhnliche
Musik, mit der Maotao seinen Clip unterlegt hat: einem oberbayerischen
Schuhplattler der "Original Dachauer Bauernkapelle" von 1908 und einem
Tegernseer Landler des "Schwarz-Trios" von 1931.
Scherenschnittfiguren, die sich computeranimiert zu einem Schuhplattler
bewegen - was absurd klingt, zeigt die Bereitschaft der chinesischen
Filmstudenten, sich auf Unbekanntes einzulassen, ohne die eigenen
Ursprünge zu vergessen. "Ich möchte chinesische Traditionen mit Neuem
verbinden", sagt Maotao. "Vielleicht macht das nächste Mal ein Bayer
einen Film mit chinesischer Musik."
Ein Land im rasanten Wandel
Auf diesen Effekt hofft auch Ulrich Weinberg. Er ist Professor an der
HFF Potsdam und hat die Kooperation beider Filmhochschulen initiiert.
"Die Filme aus China haben eine andere Bildsprache", sagt Weinberg. "Sie
sind experimenteller als die im Westen. Das ist für mich ein Zeichen der
Öffnung des Landes."
[image] Dilm "Born to you": Das Festival soll das "Gefühl der Zeit"
festhalten
Einige Filme sind ähnlich verspielt und bunt wie "The Tree", andere
zeichnen ein kritisches Bild des sich rasant verändernden Landes. Die
Studentinnen Ye Lisha und Mingming Yang zeigen in ihrem Dokumentarfilm
"Pipa's Girl Story", wie sie und ihre Freundinnen in Hotels und
Restaurants Tischmusik für wohlhabende Chinesen spielen, um sich ihr
Studium zu finanzieren. Am Ende des Films sagt Ye Lisha: "Die reichen
Leute benehmen sich manchmal sehr schlecht. Sie wissen nichts über die
Musik, die wir spielen. Alles, worüber sie Bescheid wissen, ist Geld."
Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich in China zusehends. Darum
geht es auch in "Fucked Life" von Yu Shui. Der Film, dessen Story ein
wenig an "Lola rennt" erinnert, zeichnet ein Bild vom modernen Peking,
fernab der Touristenattraktionen. Yu Shui erzählt von Menschen aus der
Vorstadt, von Bettlern und von Popstars, die in edlen Restaurants
speisen und deren größte Sorge es ist, das Flugzeug nach New York zu
verpassen.
Das chinesische Publikum liebt Trickflime
"Es war mir wichtig zu zeigen, dass es in Peking beides gibt: Millionäre
und Bettler", sagt Yu Shui. Und Ye Lisha ergänzt: "China entwickelt sich
unglaublich schnell. Diesen Prozess wollen wir mit unseren Kameras
einfangen."
[image] Film "Balefire": Gut 120 Streifen in sechs Tagen.
Den meisten Filmen gelingt das, auch wenn in diesem Jahr keiner der mit
28.500 Euro dotierten Preise nach China geht. Den Hauptpreis teilen sich
am Ende das Beziehungsdrama "Be'einaim atsumot" ("Whatever it takes")
des israelischen Regisseurs Adi Halfin und "Un Viaje" der Mexikanerin
Gabriela Monroy, ein Film über eine U-Bahnfahrt eines Vaters mit seinem
autistischem Sohn.
Die Kooperation zwischen Peking und Potsdam soll auch nach Ende des
Festivals bestehen bleiben. Ulrich Weinberg plant für dieses Jahr eine
Sommerakademie in China. Und Maotao und Yu Shui hoffen darauf, einmal
Filme für ein größeres Publikum in ihrem Heimatland drehen zu können.
Seit die Marktwirtschaft in China Einzug gehalten hat, ist
Arbeitslosigkeit ein wachsendes Problem, auch für Akademiker.
Trickfilmer haben Glück. Sie treffen auf einen wachsenden Markt. Das
chinesische Publikum liebt Trickfilme. Doch obwohl der chinesische
Animationsfilm eine lange Geschichte hat, kommen die meisten Filme in
den Kinos in Shanghai und Peking immer noch aus Japan oder dem Hause Disney.
Das wird sich ändern, glaubt Maotao. Wenn er Recht hat, wird er gebraucht.
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,354419,00.html
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welt, 3. Mai 2005
Ferner Osten, naher Westen
China erobert nun auch den eurozentrischen Kunsttanz. Der in New York
lebende Shen Wei ist einer der kommenden Choreographen
von Manuel Brug
Wir werden uns umstellen müssen. Vor allem in der sogenannten
Hochkultur. Beispielsweise beim Tanz. Wir haben Schwarze bereits unserem
Erfahrungshorizont einverleibt. Als Exoten in der Folkloreschublade,
auch auf unserer eurozentrischen Augenhöhe. Japanischer Butoh-Tanz -
längst abgehakt. Prowestliche Inder (und proindische Europäer) - nicht
mehr so aufregend. Im Augenblick boomen die Brasilianer. Die sind uns
nah und fern, versprechen Bewußtseinserweiterung. Und jetzt kommen, wie
überall, die Chinesen. Die sind nicht nur hungrig nach Knowhow und
Konsum, die wollen auch Kultur verstehen, kreativ verarbeiten. Dabei
zeigen sie, wie sehr sich das brutal boomende Reich der Mitte verändert.
Drei Chinesen sind es augenblicklich, die den Welttanzmarkt erobern. Von
Taiwan aus hat Lin Hwai-min mit dem Cloud Gate Dance Theater eine Marke
geschaffen, die schnell auf den großen Festivals präsent war. Er
verbindet östliche Bewegungstechniken mit Musik von Bach, fordert nicht
zu sehr den Fremdheits-Bonus; sieht insgesamt ein wenig aus wie ein
asiatischer Jiri Kilián.
Mit eigener Kompanie, der einzig freien zeitgenössischen, sitzt in
Shanghai die 1969 geborene Jin Xing, die vor ihrer vielfach
beschriebenen Geschlechtsumwandlung ein Elitesoldat war. Sie ist strenge
Prinzipalin und Gesamtkunstwerk, schillernd und tiefsinnig, einer der
faszinierendsten Charaktere unserer Zeit. Wobei ihre Kunst nie von ihrer
Persönlichkeit zu trennen ist.
Und da ist Shen Wei, der inzwischen in New York beheimatete Dritte, ein
Mitschüler von Jin Xing an der Tanzkompanie in Guangdong, der einzigen
zeitgenössischen, die der Staat unterhält. Ungefähr gleichalt (er
verschleiert sein Geburtsjahr geschickt), blickt auch der in Hunan groß
Gewordene schon auf eine bewegte Künstlervergangenheit zurück. "Meine
Eltern arbeiteten bei der chinesischen Oper, also bin auch ich dort in
die Schule gegangen, seit ich neun Jahre alt war. Nebenher habe ich mich
für Malerei interessiert. Die Oper wurde mir bald zu eng. Das ist eine
sterbende Kunst, für die sich die chinesische Jugend nicht mehr
interessiert."
Shen Wei hatte Glück. Wieder einmal. Er konnte sich gut bewegen, wollte
lieber tanzen. Kam in Guandong in eine akademische Tanzakademie. Hatte
keine Lust mehr. Malte, fraß westliche Kunstbücher dutzendweise in sich
hinein. Und fand doch wieder zum Tanz. Diesmal zum modernen, als die
staatlich verordneten Lockerungen Anfang der neunziger Jahre eine an
westlichen Vorbildern orientiere Compagnie möglich machten. Er
choreographierte auch bald, hatte ein Haus, gewann Preise, war ein
arrivierter Künstler.
Und wollte mehr. "Westliche Dozenten, etwa Carolin Carlson, haben mir
immer wieder zugeredet, ins Ausland zu gehen. Also übersiedelte ich 1995
nach New York. Und startete den Kampf, den dort jeder Novize zu fechten
hat. Um Stipendien, um Trainingsmöglichkeiten, um Auftrittsorte." Er
gründet mit Hilfe des American Dance Festivals eine Kompanie, malte,
stattete aus, drehte Filme. Die New Yorker Kritik liebt ihn, auch
international wächst sein Ruhm.
Von den vier Werken, die "Shen Wei Dance Arts" im Repertoire hat,
funktioniert der "Sacre du Printemps", den die Kompanie jetzt beim
dritten Movimentos Festival in der Autostadt Wolfsburg zeigt, am Besten
als Visitenkarte. Ein bekanntes Stück, ganz verblüffend neu
interpretiert. Unaufdringlich verknüpft sich dabei Optik mit
ritualhafter, sehr individueller Bewegung. Langsam erobern sich die
Tänzer eine von Shen Wei (der auch selbst mittanzt) mit pastosem Strich
gestaltete Tanzfläche. Immer einzeln, selten zu mehreren. Irgendwann
beginnen sie während ihrer Kringel, Schnörkel, Rundungen ähnliche mit
Körpern und Händen auf den Boden zu malen. Eine riesige Kalligraphie,
Action-Painting à la Pollock, aber in Zeitlupe. Bild und Bewegung werden
dichter, die Partitur spitzt sich zu. Ein "Frühlingsopfer" der ganz
neuen, unerwarteten Art.
Crossover lehnt Shen Wei ab. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten,
nimmt sich, was er braucht, will nicht unbedingt verknüpfen, sondern
Neues schaffen. Er versenkt sich in die komplexen Minimalismen von Steve
Reichs "Desert Music" die er für das Lincoln Festival zu kompliziert
verschlungenen Spirallinien choreographiert. Plant eine radikal neu
erzählte Peking Oper, "Der zweite Besuch bei der Kaiserin", deren
Ausstattungsskizzen atemberaubend aussehen. Im Herbst ist Premiere an
der New York City Opera, Amsterdam ist interessiert. Im nächsten Jahr
soll sie ergänzt werden mit Shen Weis Vision von Orffs "Carmina Burana"
- mit 100 Mitwirkenden als skulpturale Offensive.
Ein kleiner, ruhiger Mann denkt Groß. Und wirkt doch sehr geerdet. Hat
seine multikulturelle Truppe fast hypnotisch im Griff, spricht so
präzise wie er choreographiert. Emotionslos eindringlich. Oder ist das
bloß wieder ein Klischee?
Shen Wei Dance Arts am 20./21. Mai in Wolfsburg (Karten: 0800 288 768
238), am 25. Juni beim Montpellier Festival und 30. Juni, 1. Juli bei
der Biennale Venedig
http://www.welt.de/data/2005/05/03/713765.html
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Museen in Köln, Museum für Ostasiatische Kunst
Den Himmel in der Pinselspitze: Chinesische Malerei des 20. Jahrhunderts
30. April bis 25. September 2005
Kaum ein Land hat eine so dramatische Geschichte durchlebt wie China im
20. Jahrhundert. Chinas Konfrontation mit dem Westen und mit Japan zu
Beginn des 20. Jahrhunderts und die Auseinandersetzung mit Tradition und
Moderne bis in unsere Zeit spiegeln sich in der chinesischen Malerei.
Dabei hatten die Künstler eine bis dahin nicht gekannte Vielfalt an
Stilen und Techniken entwickelt.
Die Ausstellung zeigt das breite Spektrum der chinesischen Tuschmalerei
des 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne.
Gezeigt werden Werke aus eigenem Bestand, dazu erscheint ein Katalog.
http://www.museenkoeln.de/museum-fuer-ostasiatische-kunst/default.asp
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Museen in Köln, Museum für Ostasiatische Kunst
Die chinesische Tuschmalerei ist mit ihrer langen Tradition auch heute
noch lebendig. Viele moderne Künstler stellen sich in eine Reihe mit den
alten Meistern, die mithilfe von Tusche und Pinsel ideale Landschaften
aufs Papier zauberten. Landschaften, die die Phantasie des Betrachters
anregen und ihn zu einer Reise durch das Bild einladen. Auch die
Darstellung von Blumen, Früchten, Figuren und Tieren, zum Teil
vergleichbar mit europäischen Stilleben, hat sich bis heute erhalten.
Der Schwerpunkt der Ausstellung gilt Künstlern, die der traditionellen,
chinesischen Malerei mit Tusche auf Papier (guohua) verpflichtet
blieben. Diese bilden bis heute eine Mehrheit unter den chinesischen
Malern. In Auseinandersetzung mit dem eigenen kulturellen Erbe und der
Moderne haben chinesischen Künstler aus China, Taiwan und den USA eine
beispiellose Vielfalt an neuen Stilen und Techniken entwickelt.
Die Ausstellung zeigt etwa 40 Werke aus eigenem Bestand, von denen eine
große Zahl der weitsichtigen Ankaufspolitik des ehemaligen Direktors
Werner Speiser (Amtszeit 1951-65) zu verdanken ist. Ihm gelangen unter
anderem durch die Hilfe von Freunden Ankäufe wichtiger Werke von
namhaften Künstlern. Dazu gehört unter anderem das Bild „Vögel im
Abendrot“ (Kat. Nr. 11) von Zhao Shao´ang (1905-98), den er im Jahre
1958 in Hongkong besuchte. Ein Highlight der Ausstellung ist das
Künstlerprojekt einer New Yorker Galerie, welches als Gesamtkunstwerk 12
Bilder verschiedener internationaler Künstler zeigt, die sich von einem
vorgegebenen Werk des berühmten Malers Shitao (1641-1710) haben
inspirieren lassen.
Museum für Ostasiatische Kunst, Universitätsstraße 100, 50674 Köln,
Tel.: +49 (0) 221 940518-0,
Fax: +49 (0) 221 407290
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr
donnerstags Abendöffnung bis 20 Uhr
Eintritt: 6,50 €, ermäßigt 3,50 €.
Öffentliche Führungen finden sonntags um 12 Uhr statt, finanziert von Di
Xing Asian Life Style.
Führungen für Gruppen, Einzelpersonen und Schulklassen übernimmt nach
rechtzeitiger Anmeldung der Museumsdienst Köln
Tel.. 0221/221-2 34 68, -2 40 77 oder -2 73 80
http://www.museenkoeln.de/ausstellungen/mok_0504_himmel/
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szon, 02.05.2005
«Den Himmel in der Pinselspitze» - Chinesische Malerei in Köln
Köln (dpa) Chinesische Malerei aus dem 20. Jahrhundert zeigt das Kölner
Museum für Ostasiatische Kunst unter dem Titel «Der Himmel in der
Pinselspitze». Die Schau präsentiert das breite Spektrum der
Tuschmalerei im Spannungsfeld zwischen chinesischer Tradition und
westlich geprägter Moderne, wie das Museum mitteilte.
Zu sehen sind dabei bis zum 25. September auch Werke chinesischer
Künstler, die trotz politischer Verfolgung, Diskriminierung oder einem
Leben im Exil immer wieder zum Pinsel griffen. Charakteristisch für die
chinesische Kunstszene des 20. Jahrhunderts ist nach Museumsangaben eine
Vielfalt von Themen und Stilen. Dieser Pluralismus habe sich parallel zu
der bewegten Geschichte etwa mit chinesisch-japanischem Krieg
(1937-1945), Kulturrevolution (1966-1976) und der rasanten
Öffnungspolitik der 1980er Jahre entwickelt. Die Exponate zeigen dabei
schwerpunktmäßig den nationalen traditionellen Stil mit Tusche und
leichten Mineralfarben auf Papier. Vorrangige Motive sind Landschaften
und Figuren.
Die Tuschmalerei sei während der Kulturrevolution als staatsfeindlich
gebrandmarkt, viele Maler verfolgt und in Arbeitslager verbannt worden.
Führende Künstler starben in Folge von Misshandlungen, so das
Ostasiatische Kunstmuseum. Erst nach dem Tod Maos 1976 seien
Kunstschulen wieder eröffnet und Vertreter der traditionellen Malerei
rehabilitiert worden.
http://www.szon.de/news/kultur/aktuell/200504290881.html
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with kind regards,
Matthias Arnold
(Art-Eastasia list)
http://www.chinaresource.org
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