March 29, 2004:
[achtung! kunst] verbotene stadt in versailles
 
     
 


hallo,

vorschlag für einen "kleinen osterspaziergang":

The Forbidden City at the Chateau de Versailles, Kangxi vs. Louis XIV
January 28 to May 9, 2004

part of France's “Year of China” festivities

Commissariat
M. Pierre Arizzoli-Clémentel, directeur général, Etablissement public du musée et du domaine national de Versailles, commissaire général.
M. Jean-Paul Desroches, conseiller scientifique, Musée Guimet
M. Zhu Chengru, directeur général adjoint, Cité Interdite
Mme Ma Haixuan, Directrice des relations internationales, Cité Interdite
Mme Zhang Rong, Directrice adjointe, dépt des Antiquités, Cité Interdite

Plein tarif : 7.50€ - Tarif réduit (moins de 18 ans) : 5,30€
Open: Tues-Sat 11.30am-5.30pm (from April 1st until 6.30pm)

Katalog: 300pp. 39€


******************************

im www:
http://www.chateauversailles.fr/fr/11_Kangxi_sommaire.php
(natürlich nur auf französisch)

******************************

DeutschlandRadio Berlin - 22. März 2004 • 16:10
URL: http://www.dradio.de/dlr/sendungen/fazit/230139/

27.1.2004
Der Kaiser von China in Frankreich
Ausstellung im Schloss Versailles
Von Siegfried Forster

Himmelstempel in der Verbotenen Stadt (Foto: AP)

In der prächtigen Ausstellung über die Kaiser von China hat man im Schloss von Versailles Zehntausende Quadratmeter Seidenstoffe an die Wände gehängt. Jeder Saal ist in einer anderen Farbe gehalten. Als Höhepunkt des China-Jahres in Frankreich werden 350 Exponate erstmals außerhalb der in Peking gelegenen Verbotenen Stadt gezeigt.

Der aufgeklärte Despot Kangxi liebte die Künste. Das berühmteste Porträt des Kaisers zeigt ihn lesend, in ein schlichtes blaues Seidenkostüm gekleidet, umgeben von Büchern, die er in den kaiserlichen Ateliers hat anfertigen lassen. Kangxi stellte eine Anthologie chinesischer Poesie zusammen, gab ein nach ihm benanntes berühmtes Wörterbuch mit 50.000 chinesischen Schriftzeichen heraus und übte sich selbst in der Kunst der Kalligraphie, betont Kurator Pierre Arizzoli-Clémentel:

Hier sehen wir ein wunderschönes Porträt des jungen Kangxi, wie er dabei ist zu kalligraphieren. Es ist der Augenblick kurz bevor er mit der Kalligraphie beginnt, das Blatt ist noch weiß. Kangxi wollte unbedingt ein ausgezeichneter Kalligraphie-Künstler werden. Er malte über Tausend Schriftzeichen am Tag als Übung. Er versuchte die ganz großen Meister zu kopieren. Kalligraphien, die wir hier im Nebenraum sehen können.

Das Château de Versailles hat für die kaiserliche Kunst aus China keinen roten Teppich ausgerollt, aber dafür 30.000 Quadratmeter Seidenstoffe an die Wände gehängt. Jeder Saal ist in einer anderen Farbe gehalten. Ein astronomischer Himmel wacht beispielsweise über den astronomischen Instrumenten aus dem von Kangxi in Peking gegründeten kaiserlichen Büro der Astronomie.

In diesem Bereich war der Einfluss des Abendlandes und insbesondere der Jesuiten deutlich spürbar. Ludwig XIV. hatte eine sechsköpfige Jesuiten-Delegation an den Hof von Kangxi geschickt. Diese unterrichteten den Kaiser in Mathematik und Astronomie, ja heilten ihn sogar von einer Malaria-Erkrankung. Als Dank erhielten sie das Recht, innerhalb der Verbotenen Stadt zu wohnen und dort sogar ihre Religion auszuüben. Kangxi scheute sich seinerseits nicht davor, die Kenntnisse der Jesuiten-Priester auszunützen:

Der Kaiser bewies auch kolossale Grausamkeit. Er forderte von einem Jesuiten-Priester Kanonen zu gießen. Einfach deshalb, weil der Jesuit zuvor erfolgreich große Instrumente gebaut hatte. Für die kaiserlichen Kriegszüge sollte der Priester dann Kanonen gießen. Der Priester wollte nicht, er hat sich immer wieder gewehrt. Bis der Kaiser drohte, ihn aus der Verbotenen Stadt zu verbannen. So hat er schließlich die Kanonen gebaut, was für einen Priester zumindest ungewöhnlich ist.

Aufsehen erregend ist der Anblick von zwei akribisch bemalten Bilderrollen, 25 und 38 Meter lang, von denen jeweils 20 Meter in eigens gebauten Glasvitrinen ausgebreitet wurden. Das erste Gemälde erzählt wie ein Comic in einer bunten Bilderfolge die Feierlichkeiten in den Straßen von Peking zum 60. Geburtstag des Kaisers. Das zweite zeigt Kangxi bei seiner Rückkehr in die Verbotene Stadt nach einer ausgedehnten Inspektionsreise in den Süden des Landes im Jahre 1689.

Wir sehen, dass bei Erscheinen des Kaisers alle Leute sich verstecken mussten. Es gab den Befehl, sich nicht zu zeigen. In den Seitenstraßen von Peking lief das Leben jedoch normal weiter. Wir sehen hier den Geleitzug der Wachen und Bannerträger. Das Defilee ist in höchstem Maße geregelt ... Der Kaiser selbst hat einen kleinen Sonnenschirm und wird auf seinem Thron getragen. Der Kaiser trägt eine rote Kappe und ein einfaches Reisegewand.

Die prächtigen Kostüme und Uniformen der damaligen Zeit sind ein weiterer Höhepunkte der Schau. Während aus der Zeit Ludwig XIV. keinerlei Gewänder mehr existieren, weil selbst aufwendigsten Kleidern nach dem Ablegen keinerlei Beachtung mehr geschenkt wurde, galten die für den chinesischen Kaiser angefertigten Seidenstoffe als heilig. Dementsprechend sorgfältig wurden sie aufbewahrt, Farben und Stoffe erscheinen über 300 Jahre später unglaublich frisch:

Das ist die Parade-Uniform des Kaisers Kangxi - aus kaiserlich gelbem Satinstoff - ein leuchtendes Gelb, mit Goldstickereien versehen und mit Gold beschlagen. Das ist ein Kleidungsstück, das selbst die chinesischen Ausstellungs-Leiter noch nie zuvor gesehen haben.

Ein Brief Ludwig XIV. an Kangxi beweist, dass er den Kaiser bewunderte und ihn auch über seine eigenen künstlerischen Projekte unterrichten wollte. Beispielsweise hat er Kangxi Zeichnungen des damals frisch fertig gestellten Versailler Schlosses zukommen lassen. Von einem Konkurrenzkampf könne man jedoch nicht sprechen, betont Pierre Arizzoli-Clémentel:

Nein, es gab keine Rivalität, denn ihr Leben spielte sich doch extrem weit entfernt voneinander ab. Es bestand eher eine Bewunderung, der Wunsch sich zu vergleichen. Der Sohn des Himmels auf der einen Seite und auf der anderen Seite Ludwig XIV., der sich bekanntlich für dermaßen wunderbar hielt, dass er sich mit der Sonne verglich.

Mit dieser Ausstellung und dem China-Jahr wird das künstlerische Kräftemessen zwischen Paris und Peking wieder belebt. Nach der Ausstellung über Kaiser Kangxi in Versailles ist nächstes Jahr bereits eine ebenso majestätische Schau über König Ludwig XIV. in Peking programmiert.

Link: Schloss von Versailles

******************

Published on TaipeiTimes
http://www.taipeitimes.com/News/feat/archives/2004/02/05/2003097592

Timely French ties to China are celebrated at Versailles

A new exhibition paints Louis XIV of France as a kindred spirit with Qing Emperor Kangxi

DPA , Paris
Thursday, Feb 05, 2004,Page 16

"Because of his wisdom [Emperor Kangxi] is he the Marc Aurel of China? Because of his despotism and the length of his reign is he their Louis XIV?"

Diderot

An exhibition just opened in Versailles suggests that despite the great distances of geography and culture that lay between them, Louis XIV of France may have seen in Chinese Emperor Kangxi a kindred spirit.

Entitled Kangxi, Emperor of China (1662 to 1722) -- the Forbidden City in Versailles, the display makes some interesting connections between the reigns of Louis XIV of France and of his oriental "alter ego."

"Great, powerful and generous is the undefeatable prince, our valued friend" the king said of the emperor, in a letter written from the French court and dated 1668 -- a clear example of the esteem in which the emperor was held.

In 1684 Louis XIV sent Jesuit missionaries to China bearing precious gifts from the collections of the Louvre and of the Versailles palace.

Kangxi, third Manchu Emperor of the Qing dynasty and ruler of the richest and most powerful of Asian nations, was said to be very open to Christian and European influences.

So much so, in fact, that the missionaries spent part of their time in China as valued members of the emperor's scholarly staff, sharing their knowledge of the science of astronomy and of the world beyond the Great Wall.

Their influence upon Chinese thought can be seen in the current exhibition, where a world map and an astrolabe dating from the Qing period demonstrate how learning was passed on and used.

A display of finely decorated porcelain bowls and vases against a backdrop of delicate red silk serves to illustrate how Chinese ideals made their own mark upon the western aesthetic.

One of the missionaries, Father Bouvet, did much to further French study of Chinese culture with his later writings, which created a foundation of reference material.

Bouvet's portrait of the emperor was translated into Latin, English, Italian and Dutch, while his so-called "Kangxi Calligraphy Dictionary" became a cornerstone of scholarship in the field.

Much of Bouvet's original work can be seen at the exhibition, the soft lighting and secure glass cases protecting the manuscripts a testament to their value.

Some 200 of the 350 artefacts on show until May 9 are directly on loan from the Imperial Palace Museum and are visiting Europe for the very first time.

As well as historical manuscripts, the exhibition showcases a wide variety of ceramics, embroidered silks, illustrated scrolls, and day-to-day tools and measuring instruments.

Visitors will be able to see a 20m-long illustrated scroll, one of a set of 12, depicting the final part of the emperor's journey to southern China -- his return to the forbidden city.

The other 11 scrolls, each of which is between 15m and 38m in length and depicts another stage in the journey, are scattered in museums across the world.

Some further highlights of the exhibition include the emperor's great throne, lavishly decorated with golden dragon heads and not at all out of place in the gilded halls of Versailles, and his richly embroidered regal robes.

Visitors to Versailles in the coming months who find themselves standing before a portrait of the emperor may be reminded of a quote by Diderot, who said, "Because of his wisdom is he the Marc Aurel of China? Because of his despotism and the length of his reign is he their Louis XIV?"

*********************

more in google:
http://www.google.com/search?num=20&hl=en&lr=&ie=UTF-8&oe=UTF-8&q=emperor+China+Versailles+kangxi


____________________

Matthias Arnold M.A.
Digital Resources
Institute of Chinese Studies
University of Heidelberg
Akademiestr. 4-8
69117 Heidelberg
Germany

Phone: ++ 49 - (0) 62 21 - 54 76 75
Fax: ++ 49 - (0) 62 21 - 54 76 39

http://www.chinaresource.org
http://www.sino.uni-heidelberg.de

www.fluktor.de
www.zhaomo.de.vu